Arbeit und Leben

Arbeit und Leben · Sinn Aufgabe und Tätigkeit · Existenz

Das Wort »Arbeit« bezeichnet eine im weitesten Sinn herstellende und wertschöpfende Tätigkeit. Bereits in der Antike wurden die Menschen als tätige Wesen bezeichnet und die verschiedenen Arten menschlicher Tätigkeiten philosophisch behandelt.

Im philosophischen Sinn erfasst Arbeit alle Prozesse der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen. Sinngeber dieser Prozesse sind die selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Anschauungen. Alles im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen betrachtet.

Mit dem Begriff Arbeit wird aber auch ein Produkt bezeichnet, das aus entlang eines Weges wirkender Kraft mal der zurückgelegten Wegstrecke entsteht. Beim Zeitraum der Arbeit spricht man von Leistung.

Arbeit ist sicherlich sozial und planmäßig, weil sie in den meisten Fällen in einer Beziehung zur Gesellschaft steht. Ein Plan muss entwickeln werden, um ein gestecktes Ziel zu erreichen. Arbeit kann daher nur bewusst stattfinden.

Eine Unterteilung in geistige und körperliche Arbeit scheint logisch zu sein. Diese Definition hat aber ihre Schwächen. Ist denn auch Sport eine Arbeit? Und was ist mit Hobbys, wie zum Beispiel einmal um die Welt segeln, die Welt bereisen oder Lesen?

Zweck der Arbeit ist sicherlich die Existenzsicherung. Seit Beginn der Geschichte jagen die Menschen ihrer Nahrung nach und beschaffen sich Materialien für den Bau ihrer Unterkunft. Arbeitsteilung und Tauschwirtschaft haben dazu beigetragen, dass die meisten in unseren Tagen ihr Leben auch mittelbar und unmittelbar absichern können.

Antike Philosophen wie Aristoteles unterschieden bei der Arbeit zwischen Werk und seiner Herstellung. Ihrer Einstellung nach waren Werke rein zufällig und die Herstellung derer wurde als Zweck betrachtet. Es ist bedeutsam, dass speziell Aristoteles alle Arten von Tätigkeit, vom Handwerk bis zum politischen und wissenschaftlichen Handeln, nur unter dem Aspekt der Fertigkeit begriff.

Luther sowie die calvinistisch-puritanische Prädestinationslehre gingen bei der Arbeit und der Herstellung von einer Gleichwertigkeit aus und stellten beide Begriffe als wichtige Faktoren irdischer Bewährung heraus.

John Locke definierte die Arbeit als wertschöpfende Tätigkeit. Er verstand darunter, dass nicht die Rohstoffe, sondern erst die Arbeit den hergestellten Dingen ihren wahren Wert verleihe.

Für Marx machte die Arbeit das ganze Wesen des ganzen Menschen aus. Die Weltgeschichte sei eine Erzeugung des Menschen durch menschliche Arbeit. Er übte scharfe Kritik am Kapitalismus, weil das Privateigentum an den Produktionsmitteln die Arbeit unfrei mache, und sie somit nicht der Selbstverwirklichung der Arbeiter diene.

Allgemein ist festzustellen, dass es bei der Arbeit in erster Linie um die immerwährende Schwierigkeit der Selbstverwirklichung im Leben geht. Wie kann man das Innere des Menschen im Äußeren realisieren, so dass das Äußere Teil des Inneren wird.

Aristoteles meinte: Fühlen, dass man lebt .. das ist das Leben, was als angenehm zu betrachten ist. Das Leben gehört somit auch zu den Gütern dieser Welt, die Wert und Lust darstellen. Hier stellt sich aber sofort die Frage nach der Qualität des Lebens.

In der Philosophie wird wahres Leben als kontemplativ betrachtet, das sich aus dem alltäglichem Leben heraus hält. Wahres Leben gibt es für sie nur in einem Leben des Geistes.

Hermann Hesse äußert sich in »Narziß und Goldmund« folgendermaßen: »Jedes Leben wird erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend.«

In unserer Zeit wird gerne der Begriff Work-Life-Balance verwendet. Er steht für einen Zustand, in dem Arbeits- und Privatleben miteinander in Verbindung stehen. Die Begriffsbildung Work-Life-Balance stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life) und Gleichgewicht (balance).

Dabei geht es weitgehend darum, die Bedeutung der Arbeit zum Leben als Ganzes zu sehen und zu verstehen. Verschiedene Lebensbereiche sollen im Gleichgewicht gehalten werden und sich nicht gegenseitig behindern. Idealerweise sollen und können sie sich gegenseitig auch unterstützen.

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Autor: N. N.

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Übe Mäßigkeit bei der Ernähung und esse nicht so viel, bis dir das Denken schwer fällt. Auch trinke nicht so viel, bis dir die Luft weg bleibt.
Aventin