Laskarina Bouboulina

Laskarina Bouboulina · Admiralin und See-Kommandantin

Laskarina Bouboulina Pinotsis (Λασκαρίνα Μπουμπουλίνα Πινότση; 11. Mai 1771 – 22. Mai 1825) war eine griechische See-Kommandantin im Unabhängigkeitskrieg 1821 und die erste Frauenadmiralin der russischen Kaiserlichen Marine.

Bouboulina wurde in einem Gefängnis in Konstantinopel geboren. Sie stammte von der Insel Hydra. Sie war die Tochter von Stavrianos Pinotsis, einem Kapitän von der Insel Hydra, und seiner Frau Skevo.

Die Osmanen hatten Pinotsis für seine Rolle in der gescheiterten Orlof-Revolution von 1769–1770 gegen die osmanische Herrschaft inhaftiert. Bei einem Besuch ihrer Mutter wurde sie dort geboren. Ihr Vater starb kurz darauf und Mutter und Kind kehrten nach Hydra zurück. Sie zogen vier Jahre später auf die Insel Spetses, als ihre Mutter Dimitrios Lazarou-Orlof heiratete. Bouboulina hatte acht Halbgeschwister.

Sie heiratete zweimal, zuerst Dimitrios Yiannouzas und später den wohlhabenden Reeder und Kapitän Dimitrios Bouboulis, woher sie ihren bekannten Nachnamen hat. Bouboulis wurde 1811 im Kampf gegen die algerischen Piraten getötet. Die damals 40-jährige Bouboulina übernahm sodann sein Vermögen und sein Handelsgeschäft und ließ auf eigene Kosten vier weitere Schiffe bauen, darunter das große Kriegsschiff Agamemnon.

1816 versuchten die Osmanen, Bouboulinas Besitz zu konfiszieren, weil ihr zweiter Ehemann im letzten Krieg für die Russen gegen die Türken gekämpft hatte. Sie segelte nach Konstantinopel, um den russischen Botschafter Stroganov zu treffen und um seinen Schutz zu bitten.

In Anerkennung von Bouboulis Dienst an den Russen schickte Strogonov sie auf die Krim. Dort traf sie sich mit der Mutter von Mahmud II., die späteren Berichten zufolge ihren Sohn überzeugte, Bouboulinas Eigentum ihr wieder zu überlassen. Nach drei Monaten Verbannung auf der Krim kehrte Bouboulina nach Spetses zurück.

Angeblich trat Bouboulina der Untergrundorganiation Filiki Etaireia bei, die Griechenland auf die Revolution gegen die osmanische Herrschaft vorbereitete. Man behauptet, sie wäre eine der wenigen Frauen dieser Organisation gewesen. Bouboulina kaufte Waffen und Munition auf eigene Kosten und brachte diese heimlich auf ihre Schiffe, um, wie sie sagte: „meiner Nation willen“ zu kämpfen.

Der Bau des Schiffes Agamemnon wurde im Jahr 1820 fertiggestellt. Sie bestach türkische Beamte, damit die Größe des Schiffes ignoriert wurde. Agamemnon war später eines der größten Kriegsschiffe in der Hand griechischer Rebellen. Sie organisierte auch ihre eigenen bewaffneten Truppen, die sich aus Männern von Spetses zusammensetzten. Dabei verbrauchte sie den größten Teil ihres Vermögens, um die Matrosen und Soldaten unter ihrem Kommando mit Essen und Munition zu versorgen.

Am 13. März 1821 hisste Bouboulina auf dem Mast von Agamemnon ihre eigene griechische Flagge, die auf der Flagge der byzantinischen Kaiser von Comnenus basiert. Das Volk von Spetses rebellierte sodann und schloss sich mit weiteren Schiffen aus anderen griechischen Inseln Bouboulina an. So segelte sie mit acht Schiffen nach Nafplion und begann eine Flottenblockade.

Später beteiligte sie sich an der Marineblockade und der Gefangennahme von Monemvasia und Pylos. Ihr Sohn Yiannis Yiannouzas starb im Mai 1821 in der Schlacht von Argos gegen die überlegennen osmanischen Truppen.

Bouboulina kam am 11. September 1821 in Tripolis an, als die Stadt fiel und traf sich mit General Theodoros Kolokotronis. Während der Niederlage der osmanischen Garnison rettete Bouboulina die meist weiblichen Mitglieder des Hauses des Sultans.

Als gegnerische griechische Parteien 1824 erneut einen Bürgerkrieg anfachten, verhaftete die neue griechische Regierung Bouboulina wegen ihrer Familienverbindung mit Kolokotronis, ihr Schwiegersohn wurde während der Ereignisse getötet. Schließlich wurde sie nach Spetses verbannt. Ihr gesamtes Vermögen für den Unabhängigkeitskrieg war mittlerweile erschöpft.

1825 wurde Laskarina Bouboulina infolge einer Familienfehde in Spetses getötet. Die Tochter einer Koutsis-Familie und Bouboulinas Sohn Georgios Yiannouzas waren entlassen worden. Auf der Suche nach seiner Tochter ging der Vater des Mädchens, Christodoulos Koutsis, mit bewaffneten Familienmitgliedern zu Bouboulinas Haus. Nach einem Streit mit Christodoulos Koutsis schoss jemand auf sie. Bouboulina wurde mitten in die Stirn getroffen und sofort getötet. Der Mörder wurde nie identifiziert.

Nach ihrem Tod gewährte Kaiser Alexander I. von Russland Bouboulina den Ehrenrang eines Admirals der russischen Marine und sie war damit bis vor kurzem die einzige Frau in der Geschichte der Weltmarine, die diesen Titel trug. Das Schiff Agamemnon wurde später an den griechischen Staat verkauft und in Spetsai umbenannt.

Auf der Insel Spetses befindet sich heute das „Bouboulina Museum“ in dem 300 Jahre alten Herrenhaus von Bouboulinas zweitem Ehemann Bouboulis, in dem auch noch ihre Nachfahren leben. Eine Statue von ihr steht im Hafen von Spetses.

Zu ihren Ehren wurden auch verschiedene Straßen in ganz Griechenland und Zypern benannt, insbesondere die Bouboulina-Straße in der Nähe der Nationalen Technischen Universität von Athen (Polytechnion) und des Nationalen Archäologischen Museums von Athen, im Zentrum von Athen sowie in Piräus und in Nikosia.

Laskarina Bouboulina · Admiralin und See-Kommandantin · Person

Das Glück ist die Vielfalt unserer Bewusstseinsinhalte.

Samuel Johnson